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Die Gminda Sonneuhr

Sonnenuhr und Windanzeiger in Einem, das ist das Besondere an diesem Schmuckstück. Seit der Gartenschau 2014 erfreut diese Sonnenuhr die Besucher des Stadtgartens in Schwäbisch Gmünd.

An insgesamt 11 Bronzeblöcken und an 4 Steinkanten wirft die Sonne ihren Schatten auf 17 Skalen, an denen sich die wahre Ortszeit ablesen lässt. Eine Wetterfahne an der Spitze der Konstruktion bewegt im Innern über ein Räderwerk zwei seitliche Windzeiger und in einem ovalen Guckfenster erscheinen acht verschiedene Figuren, an denen die Windrichtung ebenfalls abgelesen werden kann.

Die Kombination von einer Vielflächensonnenuhr mit einem mehrfachen Windanzeiger ist mir von keiner anderen Konstruktion her bekannt.

Die Sonnenuhr steht im Stadtgarten von Schwäbisch Gmünd, und zwar im älteren, östlichen Teil auf der zentralen Wegkreuzung. Die Uhr hat im wörtlichen Sinne eine bewegte Geschichte, denn sie hatte im Laufe der Jahre seit ihrer Erbauung um 1770 bis 1780 ganz unterschiedliche Standorte und Besitzer.

Die Spitze der Uhr wird von einer Wetterfahne gebildet, die sich nach dem Wind dreht. Über eine senkrechte Achse und ein Räderwerk im Inneren werden dadurch zwei seitlich angebrachte Windzeiger angetrieben. Die beiden Zeiger drehen sich über einer Kompassrose, auf der insgesamt 32 Strich Windrichtungen angeschrieben sind.

In dem kleinen, ovalen Fenster an der Vorderfront erscheint je nach Windrichtung eine kleine Figur, die die Windrichtung allegorisch anzeigt.

Die beiden Hohlzylinder an der Vorderseite (das ist natürlich die nach Süden gerichtete Schauseite) sind Vereinfachungen gegenüber den antiken Hohlkugelsonnenuhren. Die konnten in der Antike auch das ungefähre Datum anzeigen.

Die schräge, nach unten weisende Fläche an der Vorderseite ist eine Winteruhr. Im Winterhalbjahr steht die Sonne tief genug, dass auch an dieser Fläche die Zeit an den beiden Skalen links am Vormittag und rechts am Nachmittag abgelesen werden kann.

An der Nordseite der Uhr (in der Abbildung rechts nicht sichtbar) sind ebenfalls drei Schattenwerfer und Skalen angebracht. Diese zeigen im Sommerhalbjahr frühmorgens und spätabends ebenfalls die Zeit an. Wie das genau geht, steht hier.

Der Sockel der Sonnenuhr hat keine Anzeigefunktion, aber er ist doch beachtenswert hübsch ausgeführt: Die Kugel stellt die Sonne dar, die auf der Mondsichel steht, die hier ein kleines Boot darstellen soll. Auf dem Boot fährt die Sonne über den Okeanos, das Meer der Unterwelt, während der Nachtstunden zu ihrem Aufgangspunkt zurück. Zumindest hat sich die Antike das so vorgestellt. Das passt zu Helios, der auf der Wetterfahne die vier feurigen Pferde zügelt, die den Sonnenwagen während des Tages über den Himmel ziehen.

Insgesamt hat die Sonnenuhr unter dem Regen seit der Neuaufstellung im Jahr der Gmünder Gartenschau doch sehr gelitten und könnte einen neuen Putz vertragen.  


 

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