Anzeige im Norden

SEPTENTIRONALE

Sonnenuhr mit Anzeige im Norden? Wie kann eine Sonnenuhr, die auf einer Nordwand angebracht ist, einen Schatten zeigen?

An der Gmünder Sonnenuhr kann man dieses Phänomen tatsächlich beobachten: Wenn die Sonne im Sommer über den Tageshimmel wandert, dann liegt ihre Bahn höher als der Himmelsäquator. Am Abend erreicht die Sonne daher schon vor 6 Uhr abends die Westrichtung und wandert dann noch weiter nach Nordwesten.

Die Sonne kommt also weit genug nach Norden, dass sie auch noch die nach Norden gerichtete Wand der Sonnenuhr bescheint. Ebenso beginnt die Sonne ihren Weg über den Himmel am Morgen schon im Nordosten, sodass auch in den ersten Morgenstunden die Nordseite beleuchtet wird.

In der Abbildung rechts sieht man alle drei Norduhren. Es sind die Unterkanten der Schattenwerfer, die die Zeit anzeigen und der Schatten fällt morgens nach rechts.

Der Schatten liegt zwischen den Strichen 7 und 8, also ist es etwa 7:39. Zusammen mit der Ortszeitdifferenz und der Sommerzeit ergibt sich 9:00 Uhr morgens. Wenn man genau sein will, muss man - abhängig vom Datum- noch die Zeitgleichung dazuzählen.

Das Bild zeigt also: Frühmorgens (und auch abends) wird im Sommer die Nordwand der Sonnenuhr beschienen, die Zeiger werfen Schatten und die Zeit kann abgelesen werden.

Die Uhren sind mit SEPTENTRIONAL bezeichnet. Das ist im Lateinischen die Bezeichnung für die sieben Ochsen - so nannten die Römer in der Antike das Sternbild großer Wagen. Da der große Wagen im Norden um den Himmelspol kreist und niemals unter den Horizont sinkt, wurde die Bezeichnung SEPTENTRIONAL synonym für die nördliche Himmelshälfte. Und nur, solange die Sonne in dieser nördlichen Himmelshälfte und im Sommer über dem Horizont steht, kann eine SEPTENTRIONALE Sonenuhr die Zeit anzeigen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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