Wetterfahne

An der Spitze der Gminda Sonneuhr sitzt die Wetterfahne.

Ganz oben thront eine Göttin. Sie trägt in jeder Hand eine Fackel und um ihren strahlenbekränzten Kopf schwingt sich noch ein Gewandbogen. Das sind die Attribute der Diana Lucifera, die bei den Griechen auch Eos genannt wird.

Der Strahlenkranz unter der Göttin symbolisiert vermutlich den Tagesbogen.

Die eigentliche Wetterfahne zeigt ein reiches Geschehen:

Vorne ziehen vier feurige Rösser den Sonnenwagen über den Himmel, gelenkt von Helios, dem Sonnengott.

Sein Sohn, Phaeton, wollte einst auch einmal den Wagen fahren und nach langem Drängen gab der Vater nach. Der Sohn bestieg den Wagen und fuhr los. Aber in seinem jugendlichen Ungestüm fuhr er viel zu schnell, er konnte die Rösser nicht mehr im Zaum halten und der Wagen stürzte um. Schon in der nächsten Nacht konnte man die Folgen des Unfalls am Himmel sehen: die Unfallspur ist bis heute als Milchstraße sichtbar...

Am anderen Ende der Wetterfahne sieht man einen gütigen alten Herrn in einem Hain sitzen. Der Gott trägt Flügel, und das ist meist die Darstellung des Gottes Kronos. Er wurde schon in der Antike mit dem Gott Chronos verwechselt und vermischt. Chronos war einer der Titanen, ein ungemütlicher Geselle, der seine Kinder, die er mit der Erdgöttin Gaia zeugte, nach deren Geburt regelmäßig auffraß. Eines Tages jedoch unterschlug ihm seine Frau das Kind und gab ihrem Gatten statt des Kindes Felsen zu fressen. So wurde Zeus, der Göttervater, nicht von seinem eigenen Vater aufgefressen...

Der gütige alte Herr ist der Gott Kronos, soll hier auch Hüter über die Zeit sein, und wir stellen uns vor, dass er auf der Fahne in seiner Weinlaube sitzend den Lauf der Zeiten überwacht.

Entlang der Achse der Wetterfahne sieht man noch vier kleine Köpfe, die aus vollen Backen den Wind in alle Richtungen blasen: Es sollen wohl die vier Haupthimmelsrichtungen sein.

Das Achslager der Wetterfahne ist schließlich als Sonnenkugel mit Sonnenstrahlen drum rum ausgeführt und sitzt auf dem pyramidenförmigen Aufsatz oben auf der Sonnenuhr.

Die Wetterfahne treibt über ein Gestänge im Inneren das Anemoskop, den Windanzeiger an.

 


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